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Die ostfriesischen Inseln sind durch Sandablagerungen entstanden. Nach der
letzten Eisschmelze stieg der Meeresspiegel an und im Laufe der Jahre lagerte
sich immer mehr Sand im Bereich der heutigen Bucht ab. So entwickelten sich
Sandbänke, die Raum für Pflanzenwuchs und Wurzelbildung gaben. Dies war
Grundlage für die Bildung von Dünen und es wurde ein weiteres Wachstum der Insel
ermöglicht.
1398 wurde die Insel erstmals urkundlich erwähnt, wobei unklar ist, ob die
Insel zu dieser Zeit schon besiedelt war. Im 16. Jahrhundert suchten schwere
Sturmfluten die Insel heim, auf der es zu der Zeit zwölf Häuser mit 62 Menschen
gab.
1717 zerstört die große Weihnachtsflut die gesamte Nordseeküste. Sie riss die
Insel in zwei Teile und richtete im Inseldorf große Schäden an. 1721 verließen
die letzten Inselbewohner die Insel. Für etliche Jahre ist Langeoog völlig
entvölkert. Die Neubesiedelung gestaltet sich schwierig und zieht sich bis ins
19. Jahrhundert hin.
Der Tourismus auf der Insel begann im Jahr 1830. Man konnte 1851 schon 100
„Badegäste“ zählen. Es wurde 1843 eine regelmäßige Fährverbindung nach
Bensersiel eingerichtet, was einen Anstieg der Besucher zur Folge hatte. 1876
gab es schon 365 Gäste. Im Jahre 1901 wurde die Langeooger
Pferdebahngesellschaft OHG gegründet, mit der die Badegäste vom Fähranleger zum
Hospiz des Klosters Loccum fuhren. 1909 erhält die Insel durch den Bau des
Wasserturms eine geregelte Trinkwasserversorgung , eine Kanalisation, und ab
1923 auch Elektrizität. Im Laufe des zweiten Weltkriegs sollte Langeoog zu einer
Luftwaffenbasis werden, die aber nicht fertig gestellt wurde. Der Bau des
Hafenbeckens ist auch auf diese Zeit zurück zu führen. 1949 wurde Langeoog
Nordseeheilbad.
Außer Krankenwagen und Feuerwehr sind keine Autos zugelassen. Der Tourismus
nahm zu und viele Einrichtungen wurden auf diesen Wirtschaftszweig abgestimmt.
Der Hafen wurde 1976 modernisiert und die Fahrrinne ausgebaggert, damit der
Schifffahrtsverkehr tideunabhängig möglich ist. Die Arbeit des Wasserturms wird
1996 eingestellt und er dient heute als Aussichtsturm. Im Jahr 2000 wird das
Wellenbad zu einem Erlebnisbad mit Dünensaunalandschaft erweitert. Die
LangeoogCard wird eingeführt, die als Karte für Fähre und Inselbahn, als Kur-
und Eintrittskarte für verschiedene Museen und Veranstaltungen gilt. Der Gast
steht im Vordergrund und es werden viele Bemühungen angestellt, in Form von
Veranstaltungen, Neubauten usw., um die Gäste zufrieden zu stellen, damit sie
wieder kommen. Das gelingt den Insulanern gut, da 60% der Gäste Stammgäste sind.
Bis heute – 2009 – hat sich die Saison sehr verlängert. Von ursprünglich sechs
Wochen im Sommer ist eine Nachfrage von März bis Ende Oktober zu verzeichnen.
Dabei haben viele Gäste gut erkannt, dass die Insel gerade im Winter eine große
Verbundenheit mit der Natur bietet. Lange Spaziergänge am Strand, sich durch den
Wind „einmal durchpusten“ lassen, bringen Stärke des Immunsystems und Abwehr
gegen die Hektik des Alltags in der Stadt. Eine gemütliche Tasse Ostfriesentee
mit Stövchen und Kluntje oder ein spritziger Sanddornsaft oder –grog runden die
Ruhe, aber auch Geselligkeit ab. So steigt der Anteil der Gäste auch in dieser
Zeit, noch ist er aber ein Geheimtipp.....
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